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Reizdarm-Leitlinie: Wegweiser für Ärzte und Betroffene

 
 

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„Das Reizdarmsyndrom kann im Alltag sehr belastend sein“, sagt Prof. Peter Layer, Direktor der Medizinischen Klinik am Israelitischen Krankenhaus Hamburg anlässlich der Veröffentlichung der aktualisierten S3-Leitlinie „Reizdarmsyndrom“ (RDS).

Als einer der ärztlichen Koordinatoren Leitlinie ergänzt Layer: „Die gute Nachricht ist: „Betroffenen steht inzwischen ein breites Arsenal an therapeutischen Optionen – allerdings mit unterschiedlichem Evidenzgrad – zur Verfügung, die ihre Beschwerden lindern und die Lebensqualität verbessern können.“

Mit der Veröffentlichung der aktualisierten Leitlinie hat die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) in Zusammenarbeit mit 18 weiteren Fachgesellschaften hinsichtlich Diagnose und Therapie des RDS eine wichtige ‚Leitplanke‘ für Ärzte und Betroffene neu gesetzt.
Reizdarm-Leitlinie
Reizdarm-Leitlinie
 
 
 

Vorsicht vor unseriösen Diagnosemethoden

Nach Überarbeitung und Ergänzung des Entwurfs der Leitlinie im Sommer vergangenen Jahres (der Ratgeber Reizdarm hat hier berichtet) fasst die jetzt veröffentlichte endgültige Version den aktuellen Wissensstand zu Diagnostik und Behandlung des RDS zusammen.

Unter anderem wurden die Kapitel zur Ernährung, zur psychotherapeutischen Behandlung und zu ergänzenden Therapien deutlich erweitert.

Zudem ist erstmals ein eigenständiges Kapitel zum Reizdarmsyndrom bei Kindern enthalten. Auch die neue Leitlinie betont die Bedeutung einer ‚soliden‘ Diagnose – schon um sicher zu gehen, dass keine schwerwiegende oder bösartige Erkrankung vorliegt.

Gleichzeitig warnen die Autoren der Leitlinie vor übertriebener und irreführender Diagnostik durch medizinisch nicht-fundierte Verfahren. So raten die Mediziner von IgG-Tests auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten sowie von kommerziell erhältlichen Stuhltests zur Analyse des Darmmikrobioms ab.

Darüber hinaus schien sich Tsp1a nicht auf andere Körperfunktionen auszuwirken, was nach Ansicht der Wissenschaftler darauf hinweist, dass es auch beim Menschen keine oder nur geringe Nebenwirkungen geben könnte.

 
 

Ernährung rückt in den Fokus

Bei der Behandlung des RDS ist eine Kombination verschiedener Ansätze oft sinnvoll: Häufig empfiehlt sich die Ergänzung einer medizinischen Behandlung von Reizdarmbeschwerden mit entsprechenden Medikamenten durch sogenannte „symptomunabhängige“ Maßnahmen.

Eine wichtige Rolle spielt dabei die Ernährung. Leitlinien-Autorin und Ernährungsmedizinerin Dr. Viola Andresen stellt dazu fest: „Obwohl der Einfluss der Ernährung auf die Entstehung eines RDS umstritten ist, zeigt in der Therapie die sogenannte Low FODMAP-Diät für fast alle RDS-Typen eine gute Wirksamkeit“.

Patienten verzichten bei dieser Diät nach einer Testphase auf Lebensmittel mit speziellen Kohlenhydraten, die als Auslöser für typische Reizdarmbeschwerden bekannt sind (mehr Informationen zur FODMAP-Diät finden Interessierte hier im Ratgeber Reizdarm).

 
 

Probiotika: Probieren geht über studieren

Eine weitere Behandlungsmöglichkeit bietet nach Ansicht der Leitlinien-Autoren die Einnahme von Probiotika, die die Zusammensetzung des Darm-Mikrobiom positiv beeinflussen und dadurch Beschwerden lindern können.

Dabei sind Probiotika, so Dr. Andresen, „beim RDS nicht generell wirksam oder unwirksam – vielmehr unterscheidet sich ihr Effekt individuell von Patient zu Patient sowie je nach Bakterienstamm und Leitsymptom“. So gilt für den Einsatz von Probiotika immer: Probieren geht über studieren:

Der Einsatz von Probiotika ist in jedem Fall einen Versuch wert.

Auch psychotherapeutische Verfahren gehören zu den symptomunabhängigen Maßnahmen und helfen nach Einschätzung der Leitlinie vielen Betroffenen: Geeignet sind laut Leitlinie die kognitive und die psychodynamische Verhaltenstherapie, die Bauch-gerichtete Hypnose sowie die Kombination bestimmter Verfahren.


Dr. Friedhelm Mühleib


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