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Was ist eine Dysbiose? Ursachen, Symptome, Diagnose

Die Darmflora eines gesunden Menschen besteht aus Billionen Bakterien, die dort normalerweise in einem Gleichgewicht leben, das die Verdauung und Gesundheit ihres Trägers fördert. Beim gesunden Menschen halten sich ‚gute‘ und ‚böse‘ Bakterien die Waage und sorgen so für die Symbiose, die für eine funktionierende Verdauung nötig ist. Wird dieses Gleichgewicht aus mehr als 1000 verschiedenen Bakterienarten gestört und gewinnen die schädlichen Arten in der Darmflora die Oberhand, so dass die Darmgesundheit gefährdet ist, liegt eine Dysbiose vor. Reizdarmpatienten sind besonders häufig von Dysbiosen betroffen.

dysbiose
 

Dysbiose – Türöffner für Verdauungsprobleme

Dabei ist noch immer nicht völlig geklärt, ob eine Dysbiose die Ursache oder Folge des Reizdarmsyndroms ist – oder ob beide Varianten möglich sind. Oft ist die Vielfalt der Bakterien insgesamt im Stuhl von Reizdarm-Patienten erheblich geringer als im Stuhl von Gesunden. Einige Bakteriengruppen scheinen sich bei dieser Krankheit also besonders stark zu vermehren. Was genau dies für die Entstehung der Krankheit und ihre Behandlung bedeutet, muss noch erforscht werden. Auch chronisch entzündliche Darmerkrankungen, Lebensmittelallergien und Diabetes gehen häufig mit einer Dysbiose einher. Vieles spricht für die These, dass es zunächst zu einer Fehlbesiedlung kommt, die entzündliche Prozesse in der Darmwand verursacht. Diese sind dann ein ‚Türöffner‘ für die genannten Erkrankungen.

Wie die Bakterien der Verdauung helfen

Bakterien an sich sind beileibe nicht alle schädlich. Ganz viele Arten tragen zur Erhaltung der Gesundheit unseres Körpers bei. Im Darm – insbesondere im Dickdarm – helfen Nützlinge wie Bifidobakterien und bestimmte Lactobacillen z. B. bei der Verdauung von langkettigen Kohlenhydraten und produzieren Fettsäuren und Vitamine. Außerdem bewahren sie den Darm vor Infektionen, indem sie Krankheitserregern nötige Nährstoffe vorenthalten und einen optimalen pH-Wert aufrechterhalten. Gleichzeitig sind sie im Darm in einem geschützten Umfeld und bekommen selber genug Nährstoffe zum Überleben. Dieses Zusammenleben aus Mensch und Bakterien, von dem beide Parteien profitieren, wird als Symbiose bezeichnet. Wird jedoch das Gleichgewicht gestört und verändert sich die Darmflora dahingehend, dass sie dem Menschen schadet, spricht man von einer Dysbiose.

Häufige Ursachen einer Dysbiose

Sehr häufig sind es Einflüsse von außen – falsche Ernährung oder bestimmte Medikamente z.B. – die zu nachteiligen Veränderungen im Mikrobiom führen können:

● So gehört die Einnahme von Antibiotika zu den wichtigsten Auslösern für die Entstehung einer Dysbiose. Ein Antibiotikum kann die Zusammensetzung von bis zu 90 Prozent der Darmbakterien verändern. Werden gesundheitsfördernde Bakterien als „Kollateralschaden“ durch das Antibiotikum abgetötet, haben pathologische Keime die Möglichkeit, sich großflächig zu vermehren. So kommt es insbesondere bei alten und kranken Menschen nach einer Antibiotikatherapie gelegentlich zu einer Entzündung des Dickdarms, die durch eine Überbesiedlung mit dem Bakterium Clostridium difficile ausgelöst wird und zu starken Durchfällen führt.
● Es muss allerdings nicht immer ein so großer Einschnitt wie eine Antibiotikagabe sein: Auch die persönliche Ernährung kann eine Dysbiose zur Folge haben. Untersuchungen deuten darauf hin, dass insbesondere eine „Wohlstandsernährung“ mit einem hohen Fett- und Zuckeranteil in der Nahrung zu einem verstärkten Wachstum ungünstiger Bakterien führen kann. Diese Bakterien werden häufig verallgemeinernd als Fäulnisbakterien bezeichnet, da sie tendenziell eher übelriechende Schwefelwasserstoff-Gase produzieren.

Dysbiose – wie wird die Diagnose erstellt?

Eine Basisanalyse ist durch einen mikrobiologischen Stuhltest möglich, in dessen Rahmen nach den wichtigsten pathogenen Darmbakterien und krankmachenden Pilzen gesucht wird. Auf Grund der enormen Vielfalt an Arten wird bei den herkömmlichen mikrobiologischen Analysen üblicherweise nur ein Bruchteil der möglichen Übeltäter erfasst. Unter den Bedingungen der Routinediagnostik können kaum mehr als 5 Prozent der vorhandenen Keime entdeckt und quantifiziert werden. Durch die enormen Fortschritte der molekularen Genetik ist es inzwischen allerdings möglich, eine große Zahl von Bakterien in der Probe zu erfassen, was mit einer erheblichen Ausweitung der diagnostischen Möglichkeiten und Aussagekraft einhergeht. Im Rahmen der metagenomischen Stuhldiagnostik liefern die Patienten eine Probe ihres Stuhlgangs ab(..die zu immerhin ca. einem Drittel aus Darmbakterien besteht). Aus diesen wird die DNA als Erbsubstanz isoliert. Von den wichtigsten enthaltenen Bakterien wird ein genetischer Fingerabdruck genommen, sodass man sie identifizieren kann. Durch Vergleich mit der Zusammensetzung der Darmbakterien von Gesunden lassen sich mögliche Abweichungen von der normalen Keimbesiedelung erkennen und Rückschlüsse auf bestimmte Erkrankungen ziehen. Je nach Ausmaß der Abweichungen von der normalen Keimbesiedelung spricht man vom Schweregrad der Dysbiose und gibt diesen in der Form eines Zahlenwertes als Dysbiose-Index an.
Mehr Infos über die Therapie von Dysbiose – z.B. über die Behandlung mit Probiotika – im zweiten Teil des Beitrags zur Dysbiose hier auf Ratgeber Reizdarm.


Dr. Friedhelm Mühleib

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