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Reizdarmsyndrom und Alkohol – geht das?

 
 

Reizdarmsyndrom und Alkohol - geht gar nicht? Oder vielleicht doch wenigstens ein bisschen – ab und zu nur ein Schlückchen für den Genuss? Wenn es nach den Ergebnissen der wenigen Studien geht, die es zum Thema Reizdarmsyndrom (RDS) und Alkoholgenuss gibt, scheint das Trinken kleinerer Mengen Alkohol tatsächlich unproblematisch zu sein. Der richtige Umgang mit Alkohol für Menschen mit Reizdarm sieht also am ehesten so aus: Ab und zu ein alkoholisches Getränk in Gesellschaft oder zum Essen genießen - auf den Alkoholexzess beim Ausgehen oder auf Partys dagegen unbedingt verzichten. Das funktioniert in der Regel, ohne die typischen Reizdarmbeschwerden zu provozieren. Da Alkohol die Bewegung des Darms stimuliert, reagieren vor allem Reizdarmpatienten vom Durchfalltyp häufig besonders empfindlich auf Alkohol. Bei ihnen kann das Trinken von größeren Mengen in kurzer Zeit (mehr als vier alkoholische Getränke am Tag) zu verstärktem Durchfall, Bauchschmerzen oder Übelkeit führen. In solchen Fällen ist Verzicht angesagt.

reizdarm und alkohol
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Welchen Alkohol darf man beim Reizdarmsyndrom trinken?

Für die Verträglichkeit von Alkohol bei RDS gibt es keine feste Regel – die individuelle Reaktion von Betroffenen kann sehr unterschiedlich sein. Wie bei so vielen anderen Lebensmitteln, die bei Reizdarm-Patienten als Auslöser von Beschwerden im Verdacht stehen, gilt auch für alkoholische Getränke: Beobachten Sie, welche alkoholischen Getränke und wieviel davon für Sie ohne Beschwerden bekömmlich sind, und richten Sie sich in der Folge danach.
Was die Verträglichkeit der verschiedenen alkoholischen Getränke für Reizdarmpatienten betrifft, kursieren die verschiedensten Gerüchte. So gelten Wein, Bier, Wodka und Gin oft als besonders verträglich. Dessert-Wein, Sekt, Cidre und andere kohlensäurereiche Alkoholika seien hingegen zu meiden. Grund dafür soll ein höherer FODMAP-Gehalt in diesen Alkoholsorten sein. Wissenschaftliche Belege für diese Empfehlungen gibt es allerdings nicht. Die Low-FODMAP-Lebensmittelliste der australischen Monash-University, von der die Low-FODMAP-Diät entwickelt wurde, empfiehlt keine besonderen Alkoholsorten.

 
 

Tipps zum Umgang mit Alkohol

Es gilt also: Ein Gläschen in Ehren muss sich niemand verwehren – wenn es tatsächlich dabei bleibt. Speziell für Reizdarmpatienten gilt:

• 1 kleines Glas Wein (0,1 l) Wein oder ein kleines Bier (0,2 l) werden in der Regel gut vertragen.
• Alkohol trinken sollte nicht zur täglichen Gewohnheit werden.
• Alkohol wirkt harntreibend. Trinken Sie zum Wein stets Wasser.
• Alkohol regt die Darmperistaltik an, dies sollte dem Diarrhö-Typ bewusst sein.
• Reizdarmpatienten mit Histaminunverträglichkeit sollten auf Alkohol am besten ganz verzichten.
• Besteht parallel zum RDS eine Glutenunverträglichkeit, sollte auf Bier ganz verzichtet werden: Je nach Sorte können Biere mehr oder weniger Gluten enthalten, was den Betroffenen dann wenig bekommt. Inzwischen gibt es allerdings eine gute Auswahl glutenfreier Biere. Mit denen sollte der Biergenuss dann wieder beschwerdefrei möglich sein.

Grundsätzlich gilt: Alkohol stets nur in Maßen trinken. Denn jede Form von Alkohol kann bei übermäßigem Konsum gefährlich sein und Schäden verursachen.

 
 

Wie gründliches Kauen bei Reizdarm-Beschwerden helfen kann

Der Begriff Verdauung bezeichnet im Grunde die Zerkleinerung und Aufspaltung der dem Körper zugeführten Nahrungsmittel in ihre Bestandteile. Dieser Vorgang ist wichtig, damit die Nährstoffe aus dem Darm an das Blut weitergeleitet werden können. Mit dem Blutstrom gelangen die Nährstoffe dann in die einzelnen Körperzellen. Für die Zähne ist das Zerkleinern der Nahrung ein Leichtes ist, für Magen und Darm ist es bei wenig zerkleinerten Lebensmittelstücken Schwerstarbeit. Durch das Kauen und im Speichel enthaltene Verdauungsenzyme beginnt die Zerlegung der Nahrung in eine verdauungsgerechte Konsistenz bereits im Mund, mit der Folge, dass die Nährstoffe aus dem Speisebrei von Magen und Darm sehr viel leichter verdaut und aufgenommen werden können. Dadurch kommt es seltener zu Problemen wie Sodbrennen, Blähungen oder Verstopfung, die zu den klassischen Reizdarmbeschwerden gehören. Wer zu wenig kaut, macht es Magen und Darm unnötig schwer, die Nahrung in ihre Bestandteile zu zerlegen und Nährstoffe aufzunehmen. Dabei übernimmt der Magen die Vorarbeit und der Darm vollendet das Werk. Der Speisebrei wird schneller aus dem Magen entleert und die Entstehung von unangenehmen Völlegefühlen wird dadurch verhindert. So entlastet gutes Kauen den Magen-Darm-Trakt bei seiner Verdauungsarbeit, was gerade für Reizdarmpatienten hilfreich und wichtig ist.

 
 

Auch das Mikrobiom ist betroffen

Alkohol zieht oft auch das Mikrobiom in Mitleidenschaft und verringert die Vielfalt der Mikroorganismen. Dabei weiß man heute, dass ein funktionierendes Mikrobiom für die Stabilität der Darmgesundheit enorm wichtig ist. Da speziell bei RDS-Patienten sehr häufig die Struktur des Mikrobioms verändert ist, kann die Einnahme eines Probiotikums zur Stabilisierung und zum Wiederaufbau nach einer Schädigung hilfreich sein. So scheint es sinnvoll, die stabilisierenden und aufbauenden Wirkungen von Probiotika auf das Mikrobiom auch zu nutzen, um die Darmverträglichkeit von alkoholischen Getränken zu verbessern.

Dr. Friedhelm Mühleib

 
 


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