Können Salicylate Auslöser für die Entstehung eines Reizdarmsyndroms (RDS) sein oder RDS-Beschwerden verschlimmern? Auch wenn das ziemlich unwahrscheinlich ist – ganz ausschließen lässt es sich nicht. Was sind Salicylate und wo kommen sie vor? Salicylate gehören zu den sekundären Pflanzenstoffen, die in vielen pflanzlichen Lebensmitteln enthalten sind. Durch ihre schmerzlindernden, entzündungshemmenden und antikanzerogenen Eigenschaften sind Salicylate grundsätzlich als positiv für unsere Gesundheit zu bewerten. Diese Effekte macht sich auch die Medizin seit langem zunutze. Acetylsalicylsäure (ASS) – das wohl bekannteste Salicylat – wird als bewährter Wirkstoff in zahllosen Schmerzmitteln verwendet. Zu den salicylathaltigen Lebensmitteln gehören unter anderem viele Gemüse- und Obstsorten wie zum Beispiel Tomaten, Paprika, Zucchini, Ananas, Orangen und Himbeeren.
Als Naturstoffe werden Salicylate grundsätzlich sehr gut vertragen. Bei einigen Menschen können Salicylate allerdings zu einer Unverträglichkeit mit allergieähnlichem Charakter führen – einer Salicylatintoleranz, die sich zum Beispiel in Symptomen wie Asthma, Husten, Nasenschleimhautentzündung oder Nesselfieber äußern kann. Befürchtungen,dass eine Salicylatintoleranz auch ein RDS auslösen oder die Beschwerden verstärken könnte, sind wissenschaftlich weder sicher bewiesen noch ganz widerlegt. Wenn sich Reizdarmsymptome beispielsweise nach der Einnahme ASS-haltiger Medikamente oder dem Verzehr von Mahlzeiten mit hohem Anteil salicylatreicher Lebensmittel verschlimmern, so besteht theoretisch die Möglichkeit, dass die Salicylate dafür verantwortlich sind. Für Patienten, bei denen eine Salicylatintoleranz durch eine ärztliche Diagnose bestätigt ist und die gleichzeitig an einem RDS leiden, kann sich ein Versuch mit einer salicylatarmen Diät lohnen. Der Verzicht auf salicylathaltige Produkte kann solchen Patienten helfen, die Beschwerden zu lindern.
Salicylatarme Diät – das ist leichter gesagt als getan. Voraussetzung ist das Führen eines Ernährungs- und Medikamententagebuches, um sich einen Überblick über die Salicylat-Zufuhr zu verschaffen. Doch schon das ist sehr problematisch. So müssen Salicylate im Gegensatz zu anderen Inhaltsstoffen mit allergenem Potenzial auf der Zutatenliste der Lebensmittel nicht angegeben werden. Zudem kann der Salicylsäuregehalt in Lebensmitteln sehr stark schwanken, da er von vielen Faktoren abhängig ist, z. B. von Anbauform, Lagerung, Verarbeitung und Zubereitung. So haben frische Tomaten eher einen geringeren Gehalt an Salicylsäure. Beim Tomatenketchup dagegen steigt der Gehalt um das 15-fache. Allein deshalb sollten sich Betroffene eher nicht an Tabellen aus dem Internet halten. Wer grobe Fehler vermeiden will, sollte eine solche Diät nicht ohne den Rat und die Hilfe einer Ernährungsfachkraft in Angriff nehmen. Das ist schon deshalb wichtig, weil eine salicylatarme Diät den Konsum von Obst und Gemüse stark eingeschränkt, was im Sinne einer ausgewogenen Ernährung nicht empfehlenswert ist. Fazit: Eine salycilatarme Diät ist mit Vorsicht und nur mit professioneller Hilfe zu genießen. Zumal man nicht vergessen sollte: Der Begriff ‚Salycilat‘ mag zwar sehr nach Chemie klingen. Tatsächlich handelt es sich um Naturstoffe, die prinzipiell zu den ‚Guten‘ gehören.
Salicylate reichern sich häufig unter der Schale von Obst und Gemüse an. Deshalb hilft oft schon Schälen, die Menge an Salicylaten deutlich zu reduzieren. Auch Einlegen in Wasser über längere Zeit (30–60 Minuten) hilft, Salicylate auszuwaschen. Der Wermutstropfen: Über die Salicalyte hinaus gehen auch viele Vitamine und Mineralstoffe dabei verloren).
Dr. Friedhelm Mühleib
Gewürze: Curry, Kurkuma, Paprikapulver, Zimt, schwarzer Pfeffer, Anis, Senf, Ingwer
Kräuter: Basilikum, Oregano, Salbei, Pfefferminze
Gemüse: Tomate, Paprika, Zucchini, Chicorée-Salat, Radieschen, Champignons, Gurken Auberginen
Früchte: Orange, Ananas, Dattel, Traube, Aprikose, Kirsche, Pflaume, Mandarine, Oliven und Olivenöl.
Beeren: Himbeere, Heidelbeere, Johannisbeere, Cranberries, Erbeeren
Getränke: Schwarzer Tee, Pfefferminztee, Likör, Wein, Rum
Auch in vielen Kosmetikprodukten, zum Beispiel in Sonnencremes, Rasierschaum, Shampoos und Duschgelen, sind Salicylate enthalten.
Quelle: www.cara.care/de/erkrankungen/intoleranz/salicylatintoleranz/
● Gute Übersicht zum Salicylatintoleranz und RDS bei www.cara.care
● Interview mit der Expertin Karina Woschek auf der Website „MeinAllergiePortal“
● Mehr Infos zum ASS-Intoleranz-Syndrom beim Allergieinformationsdienst
Lorem ipsum dolor sit amet, consectetuer adipiscing elit. Ut commodo pretium nisl. Integer sit amet lectus. Nam suscipit magna nec nunc. Maecenas eros ipsum, malesuada at, malesuada a, ultricies dignissim, justo. Mauris gravida dui eget elit. In lacus est, bibendum vitae, malesuada quis, lacinia vel, nulla. Aenean varius mauris vitae neque. Maecenas a nibh. Curabitur pretium tortor. Integer nec dolor non ante semper tincidunt. Cras consectetuer mauris vel quam. Morbi tincidunt, urna sed varius pellentesque, ligula justo blandit quam, sed tempus purus mauris sit amet dui. In sapien mauris, eleifend id, malesuada sed, faucibus nec, elit. Quisque facilisis faucibus neque. Sed malesuada mi eget elit. Fusce mauris massa, posuere a, sodales sit amet, egestas id, elit.
Informieren Sie sich auf unserer Seite: Entstehung eines Reizdarms, Diagnose- und Therapiemöglichkeiten.