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Ernährungs-Wegweiser Reizdarmsyndrom

 
 

Was tun, wenn der Darm gereizt ist und Untersuchungen kein klares Ergebnis bringen? – Eure Nahrungsmittel sollen Eure Heilmittel sein – dieser Rat des griechischen Arztes Hippokrates aus dem 4. Jahrhundert vor Christus hat an Bedeutung bis heute nichts verloren. Für Menschen, die an Reizdarmsyndrom (RDS) erkrankt, ist er wichtiger denn je. Da es zur Behandlung des RDS noch immer keine ursächlich wirkenden Medikamente gibt, steht die Ernährung mit ihrer symptomlindernden Wirkung unter den Heilmitteln an erster Stelle. Wie eine Umstellung der Ernährung helfen kann, beschreibt der Ratgeber: „Ernährung bei Reizdarmsyndrom“, der gerade in der zweiten Auflage erschienen ist. Das Büchlein ist (leider) in Deutschland kaum bekannt, was daran liegen mag, dass es in einem kleinen österreichischen Verlag erschienen ist. Dabei hätte es unter Reizdarmpatienten eine viel größere Verbreitung verdient.

Ernährung reizdarm
 
 
 

Die Betroffenen im Blick

Schon im Vorwort betonen die Autoren Ilse Weiß und Christoph Gasche, dass der Ratgeber für „Betroffene mit Reizdarmsyndrom und deren Angehörige“ geschrieben ist. Das ist den beiden tatsächlich gelungen. Ohne zu sehr in die Tiefe zu gehen, liefern die beide zunächst die wichtigsten medizinischen Hintergrundinformationen und ermöglichen dem Leser so ein grundlegendes Verständnis der menschlichen Verdauungsfunktionen. Im Folgenden gehen sie auf mögliche Symptome und deren Deutung ein und geben einen Überblick über die wichtigsten Maßnahmen zur Vermeidung bzw. Bekämpfung derselben. Dann geht es zum Hauptteil – den Möglichkeiten der Ernährungstherapie. Die Autoren rücken dabei eine Diät in den Fokus, die Reizdarmpatienten tatsächlich häufig eine deutliche Linderung der Beschwerden bringt: die FODMAP-Diät.

 
 

FODMAP-arme Diät in der Praxis

Tatsächlich gehört die FODMAP-arme Kost zu den Diäten, die vielen Betroffenen mit RDS helfen (was FODMAP sind und wie sie wirken, ist hier ( http://www.reizdarm.info/texte-muehleib/fodmap.php ) im Ratgeber Reizdarm beschrieben). So konnten wissenschaftliche Studien zeigen, dass es unter einen FODMAP-armen Diät bei drei Vierteln aller Patienten mit RDS zu einer deutlichen Symptomreduktion kommt. Dabei machen die Autoren klar, dass es mit dem Weglassen von Lebensmitteln, die FODMAP enthalten, nicht getan ist. Eine unreflektiertes Weglassen von FODMAP-haltigen Lebensmittel Lebensmitteln nach Listen, wie sie zuhauf im Internet kursieren, kann durchaus schädlich sein. Wichtig ist, so die Autoren, die Ernährung in drei Phasen systematisch umzustellen:

  • 1.   Die Ausschlussphase – strenge FODMAP-arme Ernährung. Dabei werden in einem Zeitraum von sechs bis acht Wochen nur Grundnahrungsmittel und Produkte daraus verzehrt, die FODMAP-frei sind oder nur äußert wenig davon enthalten.

  • 2.   Aufbauphase – individuelle Toleranz finden. Wenn sich nach Abschluss der Testphase die Symptome deutlich verringert bzw. verbessert, werden nun schrittweise einzelne FODMAP haltige Nahrungsmittel wieder zur Kost hinzugefügt, um „einerseits die individuelle Toleranz festzulegen und andererseits die maximale Vielfalt der Ernährung sicherzustellen.

  • 3.   Erhaltungsphase – individuelle Langzeiternährung finden. Ziel ist es, zu einer Dauerkost zu kommen, die so wenig Einschränkungen wie möglich in der Alltagsernährung bringt. Für Lebensmittel, die nicht vertragen werden, wird nach Alternativen gesucht.

 
 

80 abwechslungsreiche Rezepte

Die Darstellung der Diät wird begleitet von zahlreichen Tipps für die praktische Umsetzung – nicht zu vergessen die 80 vielfältigen Kochrezepte für eine verträgliche, aber auch abwechslungsreiche und schmackhafte Alltagsernährung. Für die Anhänger fleischfreier Ernährung sind viele vegetarische Gerichte darunter und für alle Experimentierfreudigen gibt es Rezepte mit Lebensmitteln, die hierzulande eher nicht alltäglich sind wie z. B. Amaranth, Quinoa oder Buchweizen. Wie es sich für ein Autorenteam aus Österreich gehört, dürfen auch leckere Mehl- und Süßspeisen nicht fehlen – darunter Klassiker wie der Kaiserschmarren (mit Buchweizenmehl) oder der (laktosefreie) Milchreis mit Fruchtkompott.

Fazit: Gute Empfehlung für RDS-Patienten

Mit all seinen wertvollen Tipps, Ratschlägen und Informationen ist das schmale Büchlein in jedem Fall eine gute Empfehlung für alle Reizdarmpatienten, die nach einer Linderung ihrer Symptome suchen und den Weg über ein geändertes Ernährungsverhalten suchen. Auch wenn die FODMAP Diät als Methode zur Identifizierung persönlicher „Übeltäter“ keine ursächliche Heilung verspricht, kann sie über die Reduzierung der Symptome zu mehr Lebensqualität führen. Den Weg dorthin beschreiben die Autoren klar, übersichtlich und verständlich.


Dr. Friedhelm Mühleib

 
 
 

Die Autoren: Ilse Weiß und Prof. Christoph Gasche

Ilse Weiß ist als Diätologin und Gesundheitswissenschafterin an der Universitätsklinik für Innere Medizin in Wien tätig und ist Lektorin an der Wiener Universität. Seit 2005 führt sie eine eigene Praxis. Im Rahmen ihrer Spezialisierung auf die Bereiche Gastroenterologie und Hepatologie beschäftigt sie sich intensiv mit dem Reizdarmsyndrom. Prof. Christoph Gasche forscht seit 25 Jahren im Bereich der experimentellen und klinischen Gastroenterologie. Unter anderem beschäftigt er sich mit dem Einfluss moderner Nahrung auf die Entstehung von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen, Reizdarmsyndrom und Darmkrebs und ist in Österreich einer der führenden Experten auf diesem Gebiet.

Ilse Weiß, Christoph Gasche, Ernährung bei Reizdarmsyndrom 

Taschenbuch, 148 Seiten

Verlag: Facultas / Maudrich; Auflage: 2. Auflage / 2018

ISBN-13: 978-3990020647

Preis: 16,40 Euro

 
 

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