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Gefährliche Mitbringsel: resistente Bakterien

 
 

Wenn einer eine Fernreise macht, dann kann er was erleben. Bringt er die Erlebnisse nach Hause mit, kann das sehr unangenehm werden: Der Darm von Fernreisenden ist eine bisher unterschätzte Eintrittspforte für Bakterien, gegen die viele Antibiotika nicht mehr wirken. Das zeigt eine Studie von Dr. Christoph Lübbert vom Universitätsklinikum Leipzig, der die Stuhlproben von 225 gesunden Touristen vor und nach einer Fernreise untersucht hat. Das Ergebnis: Etwa 30 Prozent der Touristen waren bei der Rückkehr mit sogenannten ESBL-bildenden Enterobacteriaceae besiedelt.

resistente Bakterien
 
 
 

 
 

Bakterien bauen Antibiotika ab

Das Tückische an diesen Mikroorganismen: Sie verfügen über die Eigenschaft, ein ganz besonderes Enzym zu produzieren – das Extended-Spectrum-Betalaktamasen, kurz ESBL genannt. ESBL verleiht den Bakterien die Fähigkeit, Antibiotika abzubauen, was sie unempfindlich gegen eigentlich alle Medikamente macht, die bei schweren Infektionen lebensrettend sein können. Während derzeit hierzulande noch alle beim Thema Antibiotikaresistenz an MRSA (Multiresistenter Staphylococcus aureus) denken, ist mit den ESBL-Bildnern und weiteren ähnlichen resistenten Keimen längst neue Gefahr in Verzug.

 
 

Hohes Risiko in Indien und Südostasien

Besonders häufig betroffen sind den aktuellen Erkenntnissen nach Reisende, die aus Indien und Südostasien zurückkehren. So zeigt auch eine französische Studie, dass die Hälfte von ca. 600 Reisenden, die vor einer Reise in tropische Länder frei von multiresistenten Erregern waren, mit multiresistenten Erregern im Darm nach Hause kam. Prof. Gerd Fätkenheuer, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie, hält die Verbreitung der multiresistenten Bakterien in Indien, China und in afrikanischen Ländern bereits für so groß ist, dass der Kontakt damit für Reisende gar nicht zu vermeiden ist. Die meisten Betroffenen erkranken allerdings nicht, so Fätkenheuer, sondern verlieren die Erreger im Verlauf von etwa drei Monaten werden.

Gefahr für die Zukunft

 
 

Hoch resistente Erreger sind hierzulande noch selten, wie Fätkenheuer betont. Zu Todesfällen durch Infektionen gibt es keine verlässlichen Daten. Eine erhöhte Sterblichkeit durch multiresistente Erreger sei bislang nicht belegt, so der Infektiologe. Die meisten der infektionsbedingten Todesfälle seien durch normal empfindliche Erreger bedingt: "Die Fokussierung ausschließlich auf multiresistente Erreger ist daher nicht zielführend." Vielmehr müsse die Versorgung von Patienten mit Infektionskrankheiten insgesamt umfassend verbessert werden, um zu verhindern, dass die multiresistenten Bakterien in Zukunft zu einer echten Bedrohung werden.

 
 
 

Ausbreitung der Keime weltweit kontrollieren

Grundsätzlich gilt: Den kompletten Schutz vor resistenten Bakterien für Reisende gibt es nicht, denn die Erreger lauern überall. Auch gründliche Händehygiene biete keinen sicheren Schutz, und die Träger der Erreger können andere anstecken, so Dr. Lübbert. Er empfiehlt Menschen, die in die entsprechenden Länder reisen, rohe Nahrungsmittel zu meiden. Zudem sollten Ärzte hierzulande ihre Patienten bei der Aufnahme in Kliniken nach Reisen in den letzten sechs Monaten fragen. Nach einem Aufenthalt in Indien und Fernost könnten ein Stuhltest und die Isolation von Keimträgern sinnvoll sein, um andere Patienten zu schützen. Aus Sicht des Vorsitzenden der Deutschen Stiftung Innere Medizin (DSIM) Prof. Dr. Manfred Weber macht die Studie von Lübbert deutlich, „dass weltweite Anstrengungen notwendig sind, um die weitere Ausbreitung derartiger Keime zu kontrollieren, und dass eine ausführliche Reiseanamnese notwendig ist, wenn Fernreisende eine Aufnahme in einer medizinischen Einrichtung benötigen".

Dr. Friedhelm Mühleib

 
 

Dr. Lübbert hat für seine Studie den Präventionspreis 2016 der Deutschen Stiftung Innere Medizin (DSIM) und der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin e. V. (DGIM) erhalten. Zur Person

Herzlichen Glückwunsch vom Ratgeber Reizdarm!

 
 

 
 

Zusammenfassung der Studienergebnisse

Artikel zur wachsenden Gefahr durch neue resistente Keime in der ÄrzteZeitung

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