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Kann der Verzehr von Nüssen vor Darmkrebs schützen?

 
 

Walnüsse können das Wachstum von Krebszellen im Darm reduzieren. Das haben Ernährungswissenschaftler der Universität Jena in einer aktuellen Studie belegt. Untersucht haben die Forscher insgesamt fünf verschiedene Nusssorten: Macadamia-, Hasel- und Walnuss sowie Mandeln und Pistazien. Nach den neuen Erkenntnissen der Forscher beruht die gesundheitsfördernde bzw. schützende Wirkung von Nüssen unter anderem darauf, dass die körpereigene Abwehr zur Entgiftung von Sauerstoffradikalen aktiviert wird. Menschen mit empfindlicher Verdauung, Reizdarmsyndrom und anderen Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes sind häufig von der Sorge vor Darmkrebs getrieben. Nicht selten ist damit die Suche nach Wundermitteln mit vermeintlicher Schutzwirkung verbunden. Mit Bezug auf die Studie aus Jena mahnen nun Magen-Darm-Ärzte zur Vorsicht bei Meldungen über bestimmte Nahrungsmittel, die vor Krebs schützen sollen. „Öffentliche Erklärungen wie gerade mal wieder von Ernährungswissenschaftlern der Uni Jena über den Schutzmechanismus von Nüssen sind eher irreführend als hilfreich“, betont Dr. Dagmar Mainz, die Sprecherin der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte.

© Friedrich-Schiller-Universität Jena / Jan-Peter Kasper
© Friedrich-Schiller-Universität Jena / Jan-Peter Kasper
 
 
 

 
 

Nüsse aktivieren Immunsystem

Bereits in den vergangenen Jahren hatten Studien Hinweise darauf gebracht, dass der Verzehr von Nüssen vor Darmkrebs schützend könnte. „Was wir bislang noch nicht im Detail wussten, ist, worauf die schützende Wirkung von Nüssen beruht“, so Dr. Wiebke Schlörmann vom Lehrstuhl für Ernährungstoxikologie der Uni Jena. Darauf haben die Ernährungswissenschaftler in ihrer Studie an Zellkulturen nun erste Antworten gefunden. Durch äußere Einflüsse wie z.B. ultraviolette Strahlung oder verschiedene Chemikalien – etwa in der Atemluft, in Zigarettenrauch oder in der Nahrung können in unserem Körper sogenannte Sauerstoffradikale entstehen. Die wiederum verursachen Zellschäden, die in letzter Konsequenz zur Entstehung von Krebs führen können. Die gesundheitsfördernde Wirkung von Nüssen beruht nun offensichtlich unter anderem darauf, dass die körpereigene Abwehr zur Entgiftung von Sauerstoffradikalen aktiviert wird. „Der Körper verfügt über eine ganze Reihe von Schutzmechanismen, die reaktive Sauerstoffspezies unschädlich machen“, erläutert Dr. Schlörmann. Durch Nüsse und ihre Inhaltsstoffe werden die natürlichen Abwehrprozesse gegen diese aggressiven Moleküle angekurbelt. Ist eine Zelle bereits entartet, regen die Inhaltsstoffe der Nüsse das Selbstmord-Programm dieser Zellen an: Das führt dazu, dass Krebszellen absterben und nicht weiter wachsen.

 
 

Nüsse – kein Ersatz für die Darmspiegelung

Da die meisten Nüsse und Kerne als geröstete und oftmals auch gesalzene Snacks verzehrt werden, wollen die Forscher in einem nächsten Schritt untersuchen, ob die Schutzwirkungen auch nach der Röstung erhalten bleiben. Letztlich geht es dabei auch um die Ableitung von Verzehrsempfehlungen gehen: Wieviel Nüsse sollte man essen, um sich vor Darmkrebs zu schützen? Denn noch sei unklar – so die Wissenschaftler – in welcher Menge und mit welcher Regelmäßigkeit Nüsse verzehrt werden müssten, damit es zu den schützenden Wirkungen im Darm kommen kann. Diesbezüglich warnt der Berufsverband Niedergelassener Gastroenterologen Deutschlands e.V. vor überzogenen Erwartungen und voreiligen Schlüssen. „Die Untersuchungsergebnisse weisen keinen konkreten Bezug zum Darmkrebs nach, sondern belegen eher einen allgemein einen Effekt auf bestimmte Verdauungsenzyme, der die Entstehung von Sauerstoffradikalen im Organismus vermindert und so eher unspezifisch mögliche Schädigungen verringert. Hier im Zusammenhang mit Darmkrebs von einem ‚chemopräventiven Potential‘ zu sprechen, erscheint sehr ambitioniert,“ kommentieren die Gastroenterologen die Ergebnisse und Dr.Mainz ergänzt: „Auch Nusskonsumenten sind vor Darmkrebs nicht gefeit. Sicherheit bietet nur die Darmspiegelung. Der wichtigste bekannte Risikofaktor für Darmkrebs ist eine familiäre Vorbelastung durch entsprechende Fälle in der nächsten Verwandtschaft“. Der Einfluss von Nahrungsgewohnheiten werde seit vielen Jahren diskutiert, konstatiert Dr. Mainz und kommt zu dem Schluss: „Eine ausgewogene Ernährung ist sicher von Vorteil, fettes Essen, zu viel Zucker und Übergewicht werden als riskant eingestuft. Wichtiger sind jedoch der Verzicht auf Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum sowie eine ausreichende Bewegung.“

Ratgeber Reizdarm – Tipp vom Experten

 
 

Ungesunde Ernährung kann Krebs begünstigen. Aber vor dem heutigen Stand der Erkenntnisse sollte sich niemand auf die Schutzwirkung von bestimmten Lebensmitteln verlassen. Zudem sind Ergebnisse aus Versuchen im Reagenzglas bzw. an Zellkulturen bezüglich der Übertragbarkeit auf die Abläufe im menschlichen Körper immer mit Vorsicht zu genießen. Auf die Nüsse bezogen heißt das: Mit ihren wertvollen Inhaltsstoffen sollten Nüsse als gesundheitsfördernde Lebensmittel ein regelmäßiger Bestandteil unserer Alltagskost sein. Niemand zweifelt an der Bedeutung von Nüssen für eine gesunde Ernährung. Die Weltgesundheitsorganisation WHO zählt sie zu den wichtigen Elementen eines ausgewogenen Speiseplans. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) empfiehlt, pro Tag 25 g Nüsse zu verzehren, also eine gute Handvoll. Ergebnisse wie die der Jenaer Forscher sollten jedoch keinesfalls Anlass sein für eine ‚Nussdiät‘ oder einen Verzehr, der wesentlich über diesen Empfehlungen liegt.

Dr. Friedhelm Mühleib

 
 
 

 
 

Pressemeldung der Universität Jena zur Studie

Pressemeldung der Magen-Darm-Ärzte
http://www.magen-darm-aerzte.de/aktuell/kein-ersatz-fuer-die-darmspiegelung.html

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