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Ingwer – so hilft er Magen und Darm

Ingwer ist mehr als ‚nur‘ ein Naturheilmittel. Die Heilpflanze des Jahres 2018 zählt heute zu Recht zu den pflanzlichen Arzneimitteln, und zahlreiche Studien haben seine vielseitige medizinische Wirksamkeit wissenschaftlich bewiesen. Vom Herbal Medicinal Product Committee (HMPC) wurde Ingwer als traditionelles pflanzliches Arzneimittel eingestuft und zur Linderung der Symptome der Reisekrankheit und zur Behandlung leichter krampfartiger Magen-Darm-Beschwerden empfohlen. Das HMPC hat auf Europäischer Ebene die ausschließliche Kompetenz zur eigenverantwortlichen Beurteilung der Zulassung pflanzlicher Arzneimittel. In Deutschland liegt die Zuständigkeit dafür bei der Kommission E als selbstständige, wissenschaftliche Sachverständigenkommission für pflanzliche Arzneimittel. Auch sie hat dem Ingwer ihren Segen für dieselben Indikationen gegeben: Auf Grund der guten wissenschaftlichen Dokumentationen hat die Kommission E den Ingwer positiv bewertet und empfiehlt ihn zur Anwendung bei dyspeptischen Beschwerden und zur Verhütung der Symptome der Reisekrankheit empfohlen.

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Stoffe im Ingwer, die wirken

Gingerole, Shoagole und ätherische Öle sind die drei wichtigsten Wirkstoffgruppen im Ingwer. Dabei liegt das ‚Geheimnis‘ des Ingwers, darin, dass sich die drei Substanzgruppen in ihrer Wirkung gegenseitig ergänzen und verstärken. Wie bei so vielen pflanzlichen Extrakten ist auch beim Ingwer das Ganze mehr als die Summe seiner Teile: Jede einzelne der Substanzen hat für sich positive Wirkungen. In der Kombination der Substanzen – z. B. im Extrakt aus der ganzen Knolle – entfaltet das Gemisch der Substanzen eine weit stärkere medizinische Wirkung: Das ätherische Öl regt über die Nervenzellen unseren Geruch und Geschmack und damit schließlich die Verdauungstätigkeit an. Die Gingerole und Shoagole wirken in erster Linie auf die Schleimhäute in Magen und Darm. Im Grunde bereiten die ätherischen Öle damit den Boden für eine bessere Wirkung der Gingerole und Shoagole in Magen und Darm. Insgesamt enthält die Ingwer-Knolle bis zu 3 % ätherisches Öl, das sich zum größten Teil unmittelbar unter der korkartigen Schale befindet. Deshalb sollte Ingwer nicht geschält, sondern der Kork höchstens vorsichtig mit einem Löffel abgeschabt werden. Die Scharfstoffe Gingerol und Shogaol (… letzteres entsteht erst durch Lagerung und Trocknung des Wurzelstockes) haben im Ingwer eine appetitsteigernde Wirkung und sind für viele der therapeutischen Wirkungen verantwortlich. Beide Substanzgruppen aktivieren die glatte Muskulatur in unserem Körper und fördern dadurch Durchblutung z. B. in den Gefäßen und im Darm. Das Gingerol verleiht dem rohen Ingwer den typisch scharfen Geschmack. Es besitzt starke entzündungshemmende und schmerzstillende Wirkungen, beruhigt die Nerven und hat fibersenkende sowie antibakterielle Eigenschaften.

Bewährt bei Übelkeit und Erbrechen

Zunächst mag es merkwürdig klingen, dass ein scharf schmeckender Wurzelstock gegen Magen-Darm-Erkrankungen, Übelkeit und Erbrechen helfen soll. In der traditionellen chinesischen Medizin wird Ingwer bereits seit vielen Jahrhunderten zur Linderung genau dieser Beschwerden erfolgreich eingesetzt – und nicht nur dort. Die Fischer in der Karibik z. B. nutzen den Ingwer schon seit Jahrhunderten, um der Seekrankheit vorzubeugen. Erst in jüngster Zeit wurde die Wirkung des Ingwer als Antiemetikum in Tierversuchen und zahlreichen klinischen Studien wissenschaftlich untersucht (als Antiemetika werden Medikamente bezeichnet, die Brechreiz zu mindern bzw. das Erbrechen verhindern). Dabei hat man herausgefunden, dass die Wirkung offensichtlich auf einen Serotonin-Antagonismus zurückzuführen ist, für den nach den bisherigen Erkenntnissen ebenfalls nicht ein einzelner Inhaltsstoff, sondern die Gesamtdroge verantwortlich ist. Serotonin-Antagonisten sind Substanzen, die die Wirkung von Serotonin abschwächen bzw. aufheben. Serotonin kann, wenn es an bestimmte Rezeptoren im Brechzentrum andockt, Übelkeit und Erbrechen auslösen. Nach einer Krebsbehandlung mit Zytostatika oder nach einer Strahlentherapie z. B. setzen die Zellen des Magen-Darm-Traktes vermehrt Serotonin frei (95 Prozent des menschlichen Serotoninvorrats sind in der Schleimhaut des Magen-Darm-Trakts gespeichert).

Ingwer aktiviert und harmonisiert die Verdauung

Die Wirkung der meisten herkömmlichen chemischen Medikamente aus der Gruppe der Antiemetika gegen die Übelkeit beruht darauf, dass sie die für die Serotonin-Ausschüttung verantwortlichen Rezeptoren blockieren – daher auch die Bezeichnung Serotonin-Antagonisten. Nichts anderes machen die Ingwerwirkstoffe – allerdings auf natürlicher Basis. Auch für positive Wirkung bei Magen-Darm-Beschwerden hat die Wissenschaft inzwischen eine Erklärung: Die Scharfstoffe im Ingwer erregen die Wärmerezeptoren in der Mundschleimhaut. Das wiederum steigert reflektorisch die Speichel- und Magensaftsekretion. Folge ist eine Aktivierung bzw. Harmonisierung der gesamten Darmfunktion - ein Effekt, von dem offensichtlich auch ganz viele Reizdarmpatienten profitieren. In Studien, in denen untersucht, inwieweit Personen mit Magen-Darm-Beschwerden tatsächlich von der Behandlung mit Ingwer profitieren berichteten 95 % der Teilnehmer von einer Besserung ihrer Symptome.


Dr. Friedhelm Mühleib

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