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Reizdarm - Welche Rolle spielen Pilze im Darm?

 
 

Menschen mit Reizdarmsyndrom leiden sehr oft an genau den Symptomen, die auch bei Patienten mit Hefepilz-Infektionen im Vordergrund stehen: häufige und anhaltende wässrige Durchfälle, Gasbildung im Darmtrakt und Blähungen sowie diffuse Schmerzen im Magen und Darmbereich. Bis heute ist wissenschaftlich immer noch nicht eindeutig geklärt, ob krankmachende Hefen zumindest bei einem Teil der Reizdarm-Patienten für die benannten Symptome verantwortlich sind. Wird bei entsprechenden Symptomen ein verstärkter Befall mit Candida albicans oder ähnlichen pathogenen Pilzen festgestellt, kann ein Therapieversuch lohnen.

Gesunde Hefe: Auch Backhefe fühlt sich wohl in unserem Darm
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Pilze – natürliche Bewohner der Darmflora

Bei etwa 70 Prozent aller gesunden Erwachsenen findet man Pilze im Darm. Am häufigsten sind Hefepilze - darunter vor allem die Candida Arten. Sie gehören zur natürlichen Darmflora und besiedeln diese bereits in den ersten Lebensmonaten eines Säuglings. Normalerweise verursachen die Pilze im Darm keinerlei Beschwerden. Ein Großteil der Menschen lebt also mit Hefepilzen wie Candida, ohne jemals Beschwerden zu entwickeln. Der bloße Nachweis von Hefen sagt auch deswegen wenig aus, weil es über 150 verschiedene Arten gibt – darunter auch gesunde Varianten wie Backhefe, Kefirpilz oder die Bierhefe, die ebenfalls natürlicherweise in der Darmflora leben. Als typische Krankmacher gelten Candida albicans, der für zwei Drittel aller Darmpilzerkrankungen verantwortlich ist, und Candida glabrata, eine Pilzart, die häufig im Scheidenbereich anzutreffen ist. Aufschluss gibt also erst die Analyse in einem Labor. 

 
 

Pilze sind Opportunisten

Mediziner sprechen bei Candida albicans von einem opportunistischen Erreger: Opportunistisch deshalb, weil Candida albicans erst dann bösartig wird, wenn der Körper bzw. das Immunsystem Schwächen zeigt – und damit die Tür für Angriffe öffnet. So werden Hefepilze durch Störungen im Magen-Darm-Trakt begünstigt. Ursache solcher Störungen sind besonders oft Antibiotika. Auch Kortisonpräparate aller Art sowie Magensäureblocker fördern die Pilze, indem sie die Entwicklung gesunder Darmbakterien hemmen. Die Ernährung spielt ebenfalls eine wichtige Rolle: Wer viel Zucker und Süßigkeiten konsumiert, ‚füttert‘ damit immer auch seine Pilze. Wird ein starker Candida-Befall festgestellt, stellt sich als nächstes die Frage: Wie lässt sich der Darmpilz bekämpfen? Grundsätzlich geht es nicht darum, den Pilz als Bestandteil der Darmflora ‚auszumerzen‘. Ziel ist vielmehr, das Vorkommen des Pilzes auf Normalmaß zu reduzieren. Dazu bieten sich drei wesentliche Ansätze an: Die Keimbehandlung mit Antipilzmitteln, die Stärkung von Darmmilieu und Immunsystem durch Ernährungsmaßnahmen im Rahmen einer zuckerarmen ‚Pilzdiät‘ sowie die ‚Verdrängungsstrategie‘ mit Hilfe von probiotischen Keimen.

Probiotika –wichtige Rolle in der Therapie

In einer Übersicht der derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnisse im Deutschen Ärzteblatt stellen Dr. Jürgen Schulze und Dr. Ulrich Sonnenborn zusammenfassend fest: „Die Schutzfunktion einer physiologischen Darmflora gegenüber Candida-Infektionen im Gastrointestinaltrakt ist bekannt.“ Die Wiederherstellung einer gesunden Darmflora lässt sich am ehesten über den Einsatz von Probiotika erreichen. Dass dies möglich ist, zeigen laut Schulze und Sonnenborn u. a. zwei doppelblinde placebo-kontrollierte Studien mit 80 Frühgeborenen beziehungsweise 276 alten Menschen, bei denen sich nach einer zwölfmonatigen bzw. 16-wöchigen Zufuhr eines probiotisch wirkenden Bakteriums eine Verringerung der intestinalen Candida-Besiedlung um 60 Prozent feststellen ließ. Die (nebenwirkungsfreie) Einnahme eines probiotisch wirksamen Präparates kann demnach Candida albicans und andere Hefepilze mit krankmachendem Potenzial dezimieren und bei der Wiederherstellung eines gesunden Darmmilieus helfen. Milchsauer vergorene Lebensmittel, die ebenfalls probiotisch wirksame Bakterien enthalten (z. B. Sauerkraut, Brottrunk, Joghurt und Sauermilch), können den Aufbau einer gesunden Darmflora zusätzlich unterstützen.

 

Dr. Friedhelm Mühleib

 
 

 
 

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