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Glutenfreies Essen kann Kindern schaden

 
 

Es gibt immer mehr Menschen, die sich glutenfrei ernähren bzw. glutenfreie Produkte in ihrem Speiseplan verwenden, obwohl sie weder an einer echten Glutenunverträglichkeit (Zöliakie) leiden noch an einer Glutensensivität – einer Gluten-Unverträglichkeit mit meist wesentlich milderen Beschwerden. Nicht selten gehen inzwischen sogar besorgte Eltern dazu über, ihre Kinder glutenfrei zu ernähren im festen Glauben, ihnen damit Gutes zu tun. Nun warnt eine amerikanische Wissenschaftlerin, derart unbegründete Diäten könnten der Gesundheit der Kinder schaden.

glutenfreies essen für kinder
 
 
 

 
 

Glutenfrei – übertriebener Modetrend

In einem Beitrag für The Journal of Pediatrics kritisiert die amerikanische Wissenschaftlerin Norelle R. Reilly den Trend zum Verzehr glutenfreier Kost als übertriebene Marotte, die insbesondere bei Kindern schädliche Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann. Reilly: „Oft genug verordnen Eltern den Kleinen glutenfreie Kost im Glauben, die Kinder damit von bestimmten Symptomen zu befreien, einer Zöliakie vorzubeugen oder ganz generell weil sie glauben, dies sei eine gesunde Ernährung.“ Das geschieht, so Reilly, in den meisten Fällen ohne medizinischen Nachweis einer Zöliakie und ohne den Rat eines Arztes oder einer Ernährungsfachkraft. Dahinter stehe die Auffassung vieler Menschen, dass eine glutenfreie Diät auch ohne Zöliakie-Erkrankung für jeden gesund sei, keine Nachteile habe und Teil eines gesunden Lifestyles sei. Das sei ein Irrglaube, meint Reilly

 
 

Schäden für Gesundheit nicht auszuschließen

Gesunde Menschen, die nicht an einer Zöliakie oder Weizenallergie leiden, sollten allerdings nach Ansicht von Reilly auf die teuren und – beim Gesunden – nutzlosen Diät-Produkte besser verzichten. So könne eine glutenfreie Ernährung zu einer erhöhten Kalorien- und Fettzufuhr führen, da die Ersatzprodukte häufig fett- und energiereicher seien als herkömmliche Lebensmittel und zudem die Neigung bestehe, sich für den Verzicht mit entsprechenden Lebensmitteln zu belohnen. Als weitere kritische Punkte listet Reilly auf:

● Eine glutenfreie Kost kann die Ergebnisse einer medizinischen Zöliakie-Diagnostik verfälschen.

● Es kann zu Defiziten bei der Versorgung mit B-Vitaminen, Folsäure und Eisen kommen, die in vielen glutenfreien Produkten nicht ausreichend vorhanden sind.

● Darüber hinaus wurde in einigen Studien nach der Umstellung auf eine glutenfreie Ernährung das Auftreten von Verdauungsbeschwerden (Verstopfung), Übergewicht, Insulinresistenz und metabolischem Syndrom beobachtet.

Glutenfrei – psychologischer Druck für Kinder

Norelle Reilly sieht zudem eine psychologische und soziale Komponente speziell für die Kinder, denen schlimmstenfalls ein „Soziales Stigma“ auf Grund ihrer Ernährungsform droht. Kein Kind fühlt sich gut, wenn alle anderen auf der Geburtstagsfeier Kuchen und Spaghetti essen dürfen und es selbst nicht mitessen darf. Last not least verweist Reilly auf die erheblichen Kosten, die mit glutenfreier Ernährung verbunden sind. Produkte ohne Gluten sind häufig zwei- bis dreimal so teuer wie das entsprechende Lebensmittel mit Gluten. Besteht der Verdacht, dass ein Kind irgendeinen Bestandteil der Nahrung nicht gut verträgt, sollte der erste Gang nicht in die glutenfreie Abteilung im Supermarkt führen, sondern zum Arzt oder zur Ernährungsfachkraft. Glutenfreie Ernährung ist eine Kostform, so Reilly, die unbedingt fachlich betreut werden sollte und in die Hände von Fachkräften gehört, um gesundheitliche Schäden zu vermeiden.

 
 
 

Glutenfrei für Gesunde - Nachteile überwiegen

Die Wissenschaftlerin resümiert, dass sich glutenfreie Ernährung für einen Teil ihrer Anwender durchaus positiv auf die Gesundheit auswirken und zudem die Lebensqualität verbessern kann – nicht selten sogar ohne jede wissenschaftliche Erklärung. Gegenwärtig existierten jedoch keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass gesunde Menschen von dieser Ernährungsweise profitieren. Reilly´s Fazit: „Vor allem bei Kindern, die nicht nachweislich an Zöliakie oder Weizen-Allergie leiden, gibt es keinen vernünftigen Grund für eine glutenfreie Ernährung. Wird sie aus anderen Gründen verabreicht als zur Behandlung manifester Erkrankungen, überwiegen die Risiken den vermeintlichen Nutzen.

Dr. Friedhelm Mühleib

 
 

 
 

Originalartikel von Norelle R. Reilly im The Journal of Pediatrics: The Gluten-Free Diet: Recognizing Fact, Fiction, and Fad

Bericht im Online-Wissenschaftsmagazin EurekAlert: The gluten-free diet in children: Do the risks outweigh the benefits?

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