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Reizdarm – auf die Diagnose kommt es an

 
 

»Wenn der Arzt nichts findet, dann ist es psychosomatisch oder ein Reizdarmsyndrom«: So ist es noch immer zu hören, wenn Patienten über Beschwerden im Magen- Darmbereich klagen, denen sich keine eindeutige organische Ursache zuordnen lässt. Dem steht die Gewissheit gegenüber, dass über alle Zweifel erhaben das Reizdarmsyndrom (RDS) keine Einbildung, sondern eine Krankheit ist. Tatsächlich gibt es bis heute kein medizinisches Verfahren und keinen universellen Test, der die zuverlässige und eindeutige Diagnose „Reizdarm“ erlaubt. Deswegen gilt noch immer: Reizdarm ist eine Ausschlussdiagnose – und nach Ansicht von Experten wird sich das auch naher Zukunft nicht ändern.

Diagnose
 
 
 

 
 

Nur ein Teil der Ursachen für RDS ist bekannt

Ein Grund dafür ist darin zu sehen, dass der Reizdarm keine einheitliche Erkrankung ist. Inzwischen kennt die Medizin eine Fülle Faktoren, die zur Entstehung eines RDS beitragen können. Die Gastroenterolgoen gehen davon aus, dass es zudem noch immer eine Reihe unbekannter Faktoren gibt. Auf Grund dessen rechnet man damit, dass in den kommenden Jahren spezielle Untergruppen der Krankheit immer genauer beschrieben und definiert werden, für die dann – wie man hofft - spezifische Therapieverfahren entwickelt werden können, die besser wirken als heutige Methoden und Medikamente.

 
 

Wichtig: andere Ursachen ausschließen

Derzeit gilt allerdings noch: Bevor die Beschwerden eines Patienten den Stempel „Reizdarmsyndrom“ bekommen, müssen andere Erkrankungen ausgeschlossen werden, die sich mit ähnlichen Symptomen bemerkbar machen. Besteht der Verdacht auf Reizdarm, sollten Patienten ihren Hausarzt um Überweisung zu einem erfahrenen Gastroenterologen bitten, der Erfahrung in der Diagnostik des Reizdarms hat. Wenn es um die Vermutung eines RDS geht, gibt es bei Beschwerden im Magen- Darm-Bereich wie Durchfall, Verstopfung, Blähungen und Schmerzen eine lange Liste von Krankheiten, die ausgeschlossen werden müssen. Im Folgenden eine Auswahl der wichtigsten Erkrankungen, auf die bei den entsprechenden Symptomen ein Verdacht als Ursache fallen könnte:

Bei Durchfall als Leitsymptom:

Wenn Durchfälle im Vordergrund der Beschwerden stehen, sollten u. a. folgende Krankheiten ausgeschlossen werden, die sich ebenfalls häufig primär mit Diarrhoen bemerkbar machen:

  • infektiöse Darmentzündungen mit chronischem Verlauf
  • chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED) wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Nicht selten stellen sich vermeintlichen Beschwerden eines RDS zu einem späteren Zeitpunkt als erste Anzeichen einer CED heraus
  • Zöliakie. Bei immerhin 4 Prozent aller Patienten mit Verdacht auf RDS stellt sich letztlich eine Zöliakie als Ursache der Beschwerden heraus.
  •  bakterielle Fehlbesiedelung des Dünndarms
  •  Kohlenhydratmalabsorption (z. B. Laktose- oder Fruktosemalabsorption)
  •  Motilitätsstörungen des Dünndarms
  •  Funktionsverlust der Bauchspeicheldrüse (Pankreasinsuffizienz)
  • Nahrungsmittelallergie,
  •  Darmkrebs (kolorektales Karzinom).
 
 
 

Wenn Schmerzen im Vordergrund stehen:

Bei chronischen Schmerzen im Magen-Darmbereich müssen unter anderem folgende Ursachen ausgeschlossen werden:

  • Magen- / Darmgeschwüre (Ulcera)
  • chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED) wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa
  • Tumore im Magen-Darm Bereich 
  • Störungen der Darmbeweglichkeit (z. B. chronisch intestinale Pseudoobstruktion)
  • auch Endometriose (schmerzhafte, gutartige Wucherungen von Gewebe der Gebärmutterschleimhaut) und Ovarialtumoren können Schmerzen hervorrufen, deren Ursache fälschlicherweise im Magen- /Darmbereich vermutet werden kann.
 
 

Wenn nichts mehr geht:

Bei Verstopfung ist abzuklären, ob nicht unter anderem eine der folgenden Krankheiten die Auslöser sind:

  • chronische Obstipation
  •  Schilddrüsenuntefunktion (Hypothyreose)
  •  Karzinome im Dickdarm und/oder Rektum (im Wechsel mit sogenannter paradoxer Diarrhö bei Verengung des Darmes)
  • chronische Divertikelkrankheit
  • Motilitätsstörungen des Dickdarms (Slow-Transit-Obstipation)
  • funktionelle oder strukturelle Stuhlentlee-rungsstörungen

Bei Blähungen und Blähbauch:

Wenn der Bauch voller Luft ist, dann kann die Ursache unter anderem auch liegen in:

  • bakterieller Fehlbesiedlung des Dünndarms (Small Intestinal Bacterial Overgrowth, SIBO)
  • Kohlenhydratmalabsorption
  • postoperativer Funktionsstörungen.

All das macht deutlich, warum es bei vielen Patienten ein langer Weg ist, bis die Diagnose RDS endgültig gestellt werden kann.

Dr. Friedhelm Mühleib

 

 
 

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