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Reizdarm und Depression kommen oft gemeinsam

 
 

Viele Patienten mit Reizdarm oder chronisch entzündlichen Darmerkrankungen müssen mit Depressionen und anderen psychischen Beschwerden als Begleiterscheinung leben. Warum das aus medizinischer Sicht mehr als plausibel ist, dafür liefert Dr. Dagmar Mainz, die Sprecherin der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte, ein plausible Erklärung: „Unser gesamter Verdauungstrakt ist mit einem Netzwerk aus Hunderten von Millionen von Nervenzellen ausgestattet. Daher ist es wenig überraschend, dass psychische Erkrankungen oft mit Verdauungsstörungen einhergehen - und umgekehrt.“

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Darm und Psyche – oft sind beide betroffen

Insgesamt, so schätzen die Mediziner, besteht bei 70 bis 90 Prozent der Reizdarmpatienten eine psychische Begleiterkrankung. Bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) ist die Häufigkeit zwar geringer, aber gegenüber darmgesunden Menschen noch immer deutlich erhöht. So ergab eine Studie bei jungen Erwachsenen mit Morbus Crohn, dass das Risiko, eine Depression zu entwickeln, um 70 Prozent und das Risiko für eine Angsterkrankung um 130 Prozent erhöht ist. Was den Zusammenhang zwischen Verdauung und Depression betrifft, stellt sich in der Praxis häufig die Frage: Was stand am Anfang – die Beschwerden im Darm oder die Probleme der Psyche. Auf Grund der oft schleichenden und parallelen Entwicklung der Symptome bleibt oft unklar, ob im individuellen Fall die Depression oder der Darm Auslöser des Krankheitsgeschehen war. Möglich ist beides: So können Verdauungsbeschwerden das erste Anzeichen einer sich entwickelnden Depression sein. Bleibt die psychische Grunderkrankung unerkannt, kann es manchmal Jahre dauern, bis es zu einer ursächlichen Therapie der Depression kommt (..mit der dann oft auch die Darmbeschwerden verschwinden). Umgekehrt können Patienten, die jahrelang unter den Schüben einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung leiden, eine Depression mit erschwerenden Konsequenzen für ihre sowieso schon schwierige soziale Situation entwickeln.

 
 

Antidepressiva können helfen

 
 

Patienten, die gleichzeitig unter Verdauungsbeschwerden wie etwa Reizdarm und psychischen Beschwerden leiden, sollten mit ihrem behandelnden Arzt in jedem Fall über eine mögliche Behandlung mit Antidepressiva reden: Verschiedene Studien haben gezeigt, dass Antidepressiva nicht nur die psychische Verfassung aufhellen, sondern gleichzeitig die Darmbeschwerden lindern können. Besonders gut belegt ist für eine Therapie mit Trizyklika bei Reizdarm. Trizyklische Antidepressiva (TZA) sind Psychopharmaka die vor allem im Rahmen der Therapie von Depression erfolgreich eingesetzt werden. Sie zeichnen sich durch eine stark stimmungsaufhellende Wirkung aus und zählen zu den schon am längsten angewandten Präparaten zur Behandlung von Depressionen. Bei der Behandlung von Depression in Kombination mit Reizdarm wirken sie im Darmbereich schmerz- und krampflindernd. Den Studien zufolge können sie eine übermäßige Darmmotilität oft besser reduzieren als spezielle krampflösende Medikamente:

Mögliche Wirkung von Probiotika noch nicht bewiesen

Diskutiert wird allerdings auch der umgekehrte Weg: Die Heilung psychischer Beschwerden über eine Sanierung des Darms, speziell der Darmflora (Mikrobiota) mit Hilfe von Probiotika. Für die Wirksamkeit einer solchen Behandlung fehlen allerdings noch finale und evidente Beweise . Bei der Frage, ob man durch probiotische Präparate depressive Symptome mildern und Angststörungen behandeln kann, steckt die Forschung noch in den Kinderschuhen. Eine erste Untersuchung von Kirsten Tillisch und Kollegen von der University of California in Los Angeles hat gezeigt, dass sich durch den Konsum von probiotischen Produkten die Gehirnaktivität modulieren lässt. Diese Pilot-Studie zeigt zwar, dass sich über Probiotika Gehirnfunktionen verändern lassen, aber ob sich psychiatrische Erkrankungen behandeln lassen, ist noch ungeklärt.

 
 

Dr. Friedhelm Mühleib

 
 
 

 
 

Der Darm fühlt mit“, Beitrag in der PHARMAZEUTISCHEN ZEITUNG online


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