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IgG-Test zur Reizdarmdiagnose – teuer und sinnlos

 
 

Reizdarmpatienten greifen in ihrer verzweifelten Suche nach den Ursachen ihrer Beschwerden und nach Linderung der Symptome oft nach dem letzten Strohhalm.

Nicht selten fallen sie dabei auf unseriöse und kostspielige Angebote herein, die viel versprechen und wenig halten. Die Selbsttests auf Lebensmittelunverträglichkeiten gehören dazu. Ganz vorne in der Beliebtheit bei ratlosen Patienten stehen nach wie vor Immunglobulin-G-Antikörper-Tests, den meisten besser unter der Abkürzung ‚IgG-Tests‘ bekannt.

Ihre Ergebnisse sind nach einhelliger Meinung von Medizin und Wissenschaft wertlos – und können die Gesundheit sogar gefährden. Die rezeptfreien IgG Test sind damit schlicht und einfach sinnlose Geldverschwendung: Die Kosten, die grundsätzlich selbst bezahlt werden müssen und nicht von den Kassen übernommen werden, liegen zwischen 100 und 400 Euro, wobei zum Preis für Test-Kit und Auswertung die Kosten für Blutabnahme beim Hausarzt dazukommen.

IgG-Test zur Reizdarmdiagnose – teuer und sinnlos
IgG-Test zur Reizdarmdiagnose – teuer und sinnlos
 
 
 

Was wird beim IgG Test gemessen?

Bei den IgG-Antikörpertests wird das Immunglobulin G im Blut gemessen.

Dabei handelt es sich um einen Antikörper, den jeder bildet, wenn er mit Nahrungsmitteln oder Krankheitserregern in Kontakt kommt: Immunglobulin G findet sich somit im Blut von jedem Menschen – auch bei völlig Gesunden.

Die Idee des Tests geht davon aus, dass bei einem sehr hohen Antikörperspiegel eine Nahrungsmittelallergie vorliegt. Einen wissenschaftlichen Beweis für diese Behauptung gibt es nicht.

Daher ist der IgG-Test ungeeignet, um Nahrungsmittelunverträglichkeiten und bestimmte Krankheiten zu erkennen. Die Anbieter machen sich die Verzweiflung der Betroffenen zunutze und bieten mit den IgG Tests eine scheinbar einfache, aber sinnlose Lösung an.

Anhand weniger Tropfen Blut versprechen sie, Unverträglichkeiten gegen hunderte Lebensmittel aus der Ferne zu erkennen.

 
 

Test mit gefährlichen Folgen?

Das Blut (wenige Tropfen genügen) wird nach der Blutabnahme in Eigenregie zuhause oder beim Hausarzt eingeschickt.

Die Ergebnisse, die den Patienten per Post zugeschickt werden, führen Patienten in die Irre und werden nur selten mit einem Arzt besprochen. Meist wird eine strikte Diät empfohlen, die auf einer Liste angeblich unverträglicher Lebensmittel beruht, auf die verzichtet werden soll.

Diese Liste ist oft extrem lang und enthält häufig viele Nahrungsmittel, die der Patient eigentlich gut verträgt. Verzichtet der Patient konsequent darauf, kann das schädliche gesundheitliche Folgen haben. Lässt man alles weg, was auf der Liste steht, kann es im Extremfall zu Gewichtsverlust oder Fehl- und Mangelernährung mit ausgeprägten Vitamin- und Mineralstoffdefiziten kommen.

Der Berliner Reizdarm-Spezialist Dr. Andre Sommer fasst auf seiner Website Cara Care zusammen: „IgG Tests erfreuen sich aktuell großer Popularität und sind ein Millionengeschäft. Doch führende Allergieforscher sind sich einig: eine verlässliche Aussage erlauben die Tests nicht. Sie sind teuer und willkürlich und ersetzen keine gründliche Diagnostik. Für Patienten gilt deshalb: Nicht von Werbeversprechen täuschen lassen und bei den IgG-Tests für zu Hause lieber Vorsicht walten lassen.“

 
 

Seriöse Diagnostik statt fragwürdiger Tests

Reizdarm, Allergien und Unverträglichkeiten sind komplexe Erkrankungen, für die eine Diagnose ‚auf die Schnelle‘ nicht möglich ist. Patienten müssen sich von dem Gedanken verabschieden, dass sich die Diagnose mit einem einzigen Test stellen lässt. Seriöse Reizdarm- und Allergiediagnostik funktioniert eher wie ein Puzzle, bei dem es oft die Hilfe von verschiedenen Fachärzten braucht – etwa den Gastroenterologen und den Allergologen. Statt sich mit absurden Diäten auf der Basis wertloser Testergebnisse zu quälen, sollten Reizdarmpatienten in puncto Ernährung zunächst auf das setzen, was die neue medizinische Reizdarm-Leitlinie empfiehlt: FODMAP-Ernährung (hier mehr dazu im Ratgeber Reizdarm) und – zur Unterstützung der Darmgesundheit – probiotische Lebensmittel oder Präparate .


Dr. Friedhelm Mühleib

• „Unseriöse Diagnostik - Selbsttests auf Lebensmittelunverträglichkeiten“. Kritische Übersicht zum Thema im online Portal MedWatch.

• „Mit dem IgG-Test Allergien diagnostizieren?“ Beitrag im ZDF-Verbrauchermagazin „Volle Kanne“

Foto: iStock-Fotografie-ID:1148813223 / djedzuraS




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