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Beeinflusst die Darmflora das altern?

 
 

Wer hätte das gedacht: Die Darmflora des afrikanischen Killifisches ist ähnlich wie die des Menschen aufgebaut. Wenn der Killifisch alt wird, kämpft er mit ähnliche Problemen wie andere höhere Lebewesen auch: Die Haut verliert an Pigment, die Leistung der Muskeln und Nerven lässt nach. Je älter die Tiere werden, desto häufiger erkranken sie an Krebs. All das läuft also ähnlich wie auch bei Säugetieren ab – und somit auch ähnlich wie beim Menschen. Mit einem ganz großen Unterschied: Zwischen Geburt und Tod liegen beim Türkisen Killifisch kaum mehr als halbes Jahr, in dem er alle Phasen der Alterung durchlebt. Schon nach wenigen Wochen beginnen die leuchtenden Farben des jungen Türkisen Killifisches zu verblassen. Der rapide körperliche Verfall des Fischs am Ende seines sehr kurzen Lebens und dabei speziell auch die Bedeutung der Darmflora hat weltweit das Interesse von Altersforschern geweckt.

Killifisch
 
 
 

 
 

Darmbakterien als jungbrunnen

Mit dem Einfluss der Darmflora auf das Altern und die Lebensspanne der Fische haben sich auch Forscher vom Max-Planck-Institut für Biologie des Alterns in Köln beschäftigt. Ihren Ergebnissen zufolge bleiben alte Tiere länger aktiv und leben länger, wenn sie die Darmbakterien junger Artgenossen erhalten. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Zusammensetzung der Mikroorganismen im Darm eines Organismus seinen Alterungsprozess beeinflussen: Die Darmflora des Türkisen Killifischs ähnelt in ihrer Artenvielfalt und Zusammensetzung der des Menschen. Die Mikroorganismen beeinflussen im Darm unter anderem die Aufnahme von Nahrung, den Stoffwechsel und die Immunabwehr. Mit dem Alter verändert sich – ähnlich wie beim Menschen – die Zusammensetzung der Bakteriengemeinschaft: Während in der Jungend viele verschiedene Bakterienarten für einen gesunden Darm sorgen, nimmt diese Diversität im Alter nicht nur ab, unter den vorhandenen Bakterien befindet sich auch ein größerer Anteil an Krankheitserregern.

 
 

alte fische mit junger darmflora

Die Kölner Wissenschaftler um Dario Riccardo Valenzano haben für ihre Studie die Darmbakterien von ca. neun Wochen alten Killifischen mit einem Antibiotikum abgetötet und diese mittelalten Tiere dann in einem Becken den Hinterlassenschaften jüngerer, sechs Wochen alter Artgenossen ausgesetzt. Wenn die Tiere umherschwimmende Partikel „kosten“, nehmen sie zwangsläufig auch die Darmbakterien aus im Wasser schwimmenden Kotresten auf. Auf diese Weise werden die Bakterien der jungen Fische erfolgreich in den Darm der älteren “transplantiert” und siedeln sich dort an. Das verblüffende Ergebnis: Die älteren Fische mit der jungen Darmflora leben nicht nur rund 40 Prozent länger als Fische, die nur ihrer eigenen Darmflora oder der gleichaltriger Tiere ausgesetzt waren. Sie sind auch im für die Killifische greisen Alter von 16 Wochen noch so agil wie junge Fische. Umgekehrt scheinen die Mikroben aus dem Darm älterer Fische keinen Einfluss auf die Lebenserwartung jüngerer Tiere zu haben.

genaue mechanismen noch unbekannt

Wie genau die Mikroben die Lebensdauer beeinflussen, ist noch unklar. Die unzähligen Bakterien helfen ihrem Wirt nicht nur bei der Verdauung bei der Verdauung. Sie sind zudem an Stoffwechselvorgängen beteiligt, die an einer ganze Reihe von Erkrankungen beteiligt sind. „Möglicherweise kann ein alterndes Immunsystem die Mikroorganismen im Darm schlechter beschützen, so dass mit der Zeit Krankheitserreger überhand nehmen. Die Darmflora aus einem jungen Organismus könnte dies verhindern, indem sie das Immunsystem unterstützt und Entzündungen blockiert. Dies würde zu einer längeren Lebenserwartung und besserer Gesundheit führen“, sagt Valenzano.

 

Dr. Friedhelm Mühleib

 
 

 
 

Und was nutzt’s dem Menschen

Eine intakte und gesunde Darmflora lässt uns vielleicht langsamer Altren. Damit kommt zu den fast unzähligen Vermutungen über mögliche Einflüsse der Darmflora eine neue hinzu. In Vermutungen steckt meistens ein Stückchen Wahrheit. Deshalb lässt sich auch aus dieser Vermutung eine Erkenntnis ziehen: Die Hinweise auf den Zusammenhang zwischen Darmflora und dem Altern sind durchaus konkret. Das kann man als Anlass nehmen, die Darmflora möglichst gesund und funktionsfähig zu halten – besonders auch bei empfindlicher oder gestörter Verdauung. Wer die Gesundheit der Darmflora pflegen und erhalten will kann, sollte deshalb auf eine bedarfsgerechte Ernährung achten, die u. a möglichst viele Ballaststoffe und probiotische Lebensmittel enthalten sollte.

Killifische und was man über sein wissen muss

Die Killifische gehören zu den sogenannten Zahnkärpflingen. Der Name geht auf das niederländische Wort für Entwässerungsgraben zurück (Kill). In solchen Gräben sind die Fische in den holländischen Kolonien Nordamerikas entdeckt worden. Die Killifische sind die eierlegenden Arten unter den Zahnkarpfen. In Aquarianerkreisen sind die zahllosen farbenprächtige Arteneiner der verschiedener Gattungen von Killifischen sehr beliebt. Der Türkise Killifisch hat also sehr viele Verwandte, die nicht nur die warmen Meere bevölkern, sondern weltweit in Millionen von Aquarien zu finden zu sind.

Killifisch
 

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