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Darm und Rücken – gestörte Beziehung?

 
 

Im Grunde sind Darm und Rücken zwei Seiten einer Medaille: Sie hängen im wahrsten Sinne des Wortes eng miteinander zusammen und können sich gegenseitig stärker beeinflussen, als uns gemeinhin bewusst ist. Deutlich wird was vor allem, wenn die Beziehung von beiden gestört ist: Bei der Suche nach Ursachen für Verdauungsbeschwerden denkt kaum jemand an den Rücken als Quelle der Probleme. Umgekehrt wird bei der Suche nach den Auslösern von Rückenschmerzen oder Nackenproblemen wohl nur selten an Störungen im Magen-Darm-Trakt gedacht. Aus der Perspektive einer ganzheitlichen Medizin muss bei Störungen und Problemen in einer der beiden Regionen auch immer an mögliche Auslöser im anderen Bereich gedacht werden. Wenn sich zum Beispiel bei Verdauungsbeschwerden ein Verdacht auf Reizdarmsyndrom nicht bestätigen lässt, ist alternativ immer auch an muskuläre bzw. orthopädische Ursachen zu denken.

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Wenn der Bauch nicht mit dem Rücken kann

„Unser Verdauungstrakt hängt enge mit der Skelettmuskulatur zusammen. Dünn- und Dickdarm sind beide über ein komplexes Fasziennetzwerk an der Rückenmuskulatur aufgehängt“, schreibt der Sportphysiotherapeut und Osteopath Rainer Pflaum in einem Beitrag in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift ‚Naturarzt‘ und leitet davon den Sachverhalt ab, dass Bewegungsmangel zu den typischen Ursachen für Verdauungsprobleme gehört: Bewegungsmangel ist demnach oft Ursache für starke Muskelverspannungen, die wiederum im Verdauungstrakt zu hartnäckiger Verstopfung, Blähungen oder krampfartigen Bauchschmerzen führen können. Bewegungsmangel, Muskelverspannungen oder auch Operationsnarben können das sensible Nervensystem im Bauchbereich irritieren und Auslöser für die genannten Beschwerden sein. Pflaum beschreibt weiter: „Verspannt die Muskulatur des Rückens bzw. des unteren Körperraums, so wirkt sich das unmittelbar auf die Verdauungstätigkeit aus. Die Bauchmuskulatur gibt nach und es entsteht ein Blähbauch, der oft für längere Zeit bestehen bleibt.“ Auch eine Verspannung des großen Hüftbeugers (Iliopsoas) kann demnach zu spürbaren Darmstörungen führen. Er kann im verspannten Zustand viel Druck auf den darunter liegenden Abschnitt des Dickdarms ausüben und so eine normale Darmentleerung behindern.

 
 

Wenn der Rücken nicht mit dem Bauch kann

Umgekehrt lassen Rückenbeschwerden oder Nackenverspannungen, hartnäckige Muskelschmerzen und andere orthopädische Störungen oft auf Probleme im Verdauungsapparat schließen, so der österreichische Kurarzt Dr. Richard Kogelnig. „Es gibt eine ganze Reihe von Syndromen im orthopädischen Bereich, die vom Magen-Darm-Trakt ausgelöst werden.
Das betrifft etwa Spannungskopfschmerzen, Nackenprobleme oder Rückenschmerzen und häufig auch Blockaden im Bereich der Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule, des Kreuzbein- Darmbein-Gelenkes sowie Verkürzungen der Hüftmuskulatur.“
So neigt der Hüftbeuger bei Entzündungen des Dickdarmes zu Verkürzungen und kann Symptome auslösen wie bei einem Bandscheibenvorfall.
Man spricht dann von einem Pseudo-Ischias. Blockaden der Wirbelsäule werden fast immer durch funktionelle Störungen im Verdauungsapparat mitverursacht, etwa durch Gastritis, Reizdarmsyndrom und diverse Entzündungen, erklärt der erfahrene Fastenarzt und Neuraltherapeut Kogelnig.


 
 

Was tun?

Um zur wirksamen Therapie zu kommen, braucht es zunächst die richtige Diagnose.

In der Schulmedizin befasst sich der Orthopäde nicht mit dem Darm und der Gastroenterologe nicht mit dem Bewegungsapparat.

Es bedarf daher einer „ganzheitlichen“ Sichtweise, um die Zusammenhänge zu ermitteln. Ärzte mit Zusatzbezeichnung Naturheilverfahren oder Osteopathen sollten sich hierfür besonders eignen.

Sind Muskeln oder Rücken der Auslöser für ein Darmproblem – beispielsweise für Verstopfung - sind physiotherapeutische bzw. osteopathische Maßnahmen die erste Wahl, begleitet von einer aktiven Bewegungstherapie.

Wenn Betroffene in Unkenntnis der eigentlichen Ursache zu Abführmitteln greifen, ist eine dauerhafte Linderung der Beschwerden eher unwahrscheinlich.

Ist dagegen der Darm Ursache für Rücken- und Muskelbeschwerden, muss die Heilung und Sanierung von Darm, Verdauung im Vordergrund stehen.

Dabei kann schon die Umstellung auf eine ballastoffreiche, pflanzlich orientierte Kost mit Unterstützung durch Probiotika zur Stabilisierung der Darmflora gute Dienste leisten.

Dr. Friedhelm Mühleib

 
 

Interview mit dem Kurarzt Dr. Richard Kogelnig

wie Störungen im Magen-Darm-Trakt den Bewegungsapparat beeinträchtigen.


Foto: iStock-495601280





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