Kinder, die an Asthma und Nahrungsmittelallergien leiden, erkranken ein paar Jahre später als Jugendliche häufiger an einem Reizdarmsyndrom als Gleichaltrige ohne diese früheren Beschwerden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung, die an der Universität Göteborg und am Karolinska Institut in Stockholm in Schweden durchgeführt wurde. Die Wissenschaftler analysierten dafür die Daten von knapp 3000 Kindern vom Zeitpunkt der Geburt an bis zum Alter von 16 Jahren.

Für die Leiterin der Studie Dr. Jessica Sjölund vom Medizinischen Institut an der Universität Göteborg lassen die beobachteten Zusammenhänge den Rückschluss zu, dass der Entstehung von Asthma und Nahrungsmittelallergien im Kindesalter die gleichen krankmachenden Funktionsmechanismen zu Grunde liegen wie der Entwicklung eines Reizdarmsyndroms bei Jugendlichen. Diese Erkenntnisse könnte nach Meinung der schwedischen Mediziner Wege für die Entwicklung neuer Behandlungsverfahren beim jugendlichen Reizdarmsyndrom eröffnen. Bis dahin werden jedoch sicherlich noch Jahre vergehen. Dass Reizdarm und Asthma oft gemeinsam kommen, ist übrigens seit Längerem von Erwachsenen bekannt (Ratgeber Reizdarm hat hier über die Hintergründe und Ursachen berichtet). Eltern von Kindern, bei denen früh – im Alter zwischen sechs und 12 Jahren – Asthma und/oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten auftreten, sollten ganz besonders auf die Darmgesundheit der jungen Patienten achten, um späteren Problemen wie etwa der Entstehung eines Reizdarmsyndroms vorzubeugen.

Wenn es darum geht, den Darm gesund zu erhalten, spielen Aufbau, Erhaltung und „Pflege“ einer gesunden Darmflora immer eine wichtige Rolle – auch bei Kindern.

Neben einer abwechslungsreichen, bedarfsgerechten und nährstoffreichen Ernährung mit möglichst frischen und naturbelassenen Lebensmitteln ist die Zufuhr von Milchsäurebakterien wie Lactobacillen und Bifidobakterien wichtig, um Verdauung und Darmflora zu unterstützen.

Probiotische Nahrungsergänzungsmittel die in ihrer Zusammensetzung speziell für Kinder konzipiert sind, können hier eine sinnvolle Ergänzung bieten.

Dr. Friedhelm Mühleib